Die Rückreise aus den Bergen von der so symphatischen Familie von Fabian, war für mich ein bisschen mühsam, ausgerechnet vorher kam starker Regen auf. (der Einzige in diesen 3 Wochen, haben sie doch viel zu trocken). Der Jesus unser Chauffeur ist auf der Strecke nicht mehr weiter gekommen, ich hatte Fieber und musste so 3 Stunden über einen Pass marschieren. Mein Gepäck durfte ich Mamo José Maria geben. Ich bin sicher er hat mir da noch Kraft rüber gebeamt. Auch Heil-Kräuter hatte er noch mitgegeben. Endlich stand der Jeep vor uns und so kamen wir nach sehr kurvenreicher, holpriger Fahrt wieder in Santa Marta an. Voll erschöpft warf ich mich im einfachen Hotel aufs Bett und am nächsten Tag war ich wieder Heil. Wir reisten zu Nayibe in der Nähe von den Kogis wo ich letztes Jahr hingeführt wurde. Wir waren wieder sehr willkommen, sie wollte wieder nichts für unser Sein, obwohl das Cabana diesmal vollständig war, also mit Dusche und WC .
Eigentlich hätten wir ja bei den Kogis leben dürfen. Ich kann ja sehr einfach leben, aber ehrlich gesagt, so eng, mit so vielen Leuten ohne Toilette...... zuviel, wir brauchen ein bisschen Privatsphäre und auch Rückzugsmöglichkeiten, ja, auch Zeit um all die vielen Eindrücke und Gespräche, viel neues Wissen, zu verarbeiten. So war das wieder perfekt, auch für Peter, der durch seine harte Arbeit somit genug Erholung bekam.
Seit José Manuel, Tochter Isabela mit Baby Santiago und Fabian im Oktober bei uns in der Schweiz waren hat sich einiges getan. Sie haben hart gearbeitet. Ihr Grundstück ist ja sehr klein, hinter dem Haus ging es steil hinauf. Jetzt haben sie immens viel Erde abgetragen, natürlich alles mit Körperarbeit. Und vom Fluss unten Stein um Stein hoch getragen und so eine recht grosse Fläche dazu gewonnen. Darauf werden sie zwei Chozas hinstellen. Chozas sind tratitionelle Rundhütten aus Naturmaterialien, eine für die Frauen, eine für die Männer. So wie das üblich ist. Das Geld dazu konnte ich ihnen schon schicken, dank einer ganz lieben, grosszügigen Freundin. So viel ich weiss sind sie jetzt daran das Material zusammenzukaufen. Ja, leider müssen sie alles kaufen, da sie das Land nicht haben für eigenes Holz oder Palmemblätter usw.....
Die Vision der Familie ist, in ein paar Jahren 30 Hektaren Land zu erwerben, zurück zukaufen. Ein kleines Dorf, Permakultur und ihre Tiere darauf zu ernähren. Das Land gibt es schon, vor einem Jahr habe ich ihnen einiges von meinem Geld geschickt und so konnten sie eine Anzahlung machen, so ist dieses Land für sie reserviert.
Ich bin sicher dass wir diese Vision mit gemeinsamen Kräften in die Wirklichkeit bringen. Weil es nicht nur ihnen zu Gute kommt, sondern uns allen, sie sind freier, weniger im Ueberlebensmodus und können so weiterhin ihren Dienst für das Gleichgewicht von Mensch und Erde erfüllen.